„Das Teilprojekt zur Öffentlichkeitsarbeit bindet nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten in den Forschungsprozess und die Forschungskommunikation ein. Im Zentrum der Öffentlichkeitsarbeit stehen die Kontroversen und Issues, die quer durch die Teilprojekte beforscht werden.“
Der SFB 1187 „Medien der Kooperation“ lädt herzlich zur Ausstellung WE ARE NOT CARPETS: I tell you my story, die vom 6. bis 31. Oktober 2025 im Poool Kunstraum, Siegen zu sehen ist. Fünf Kunstweber*innen aus der Region Nord-Khorasan im Iran nehmen mit acht lebensgroßen Teppichen an der Ausstellung teil und erzählen ihre ganz persönlichen Geschichten.
Die Ausstellung WE ARE NOT CARPETS präsentiert neue, einzigartige und zutiefst persönliche Teppiche aus dem Iran, die zusammen mit den Geschichten ihrer Schöpfer:innen in einer poetischen, filmischen und sensorischen Weise erfahrbar werden.
Dabei erzeugt die Ausstellung eine Irritation zwischen dem bloßen Teppich und dem Teppich: Was wäre, wenn Weber:innen statt Auftragsarbeiten und vom Markt vorgegebene Motive ihre eigene Geschichte weben würden? Ihre eigenen Namen, Geschichten, Farben, Muster und Ästhetik mit den Teppichen verknüpfen?
In den Teppichen erzählen Kunstweber*innen aus der Region Nord-Khorasan im Iran ihre Geschichten und verleihen ihrem Handwerk nicht nur als Kunst, sondern auch als Medium des Geschichtenerzählens eine neue Gestalt. Die Ausstellung bricht so mit einer Ordnung, einem System der Teppichproduktion und des Teppichhandels, das die Weber:innen zu bloßen Maschinen macht. Die präsentierten Teppiche mit ihren Geschichten regen zum Nachdenken über die verborgenen Geschichten und kulturellen Zusammenhänge ihrer Entstehung und Bedeutung an und laden zur Auseinandersetzung mit der Jahrhunderte andauernden Marginalisierung und Ausbeutung von Weber:innen ein.
Die ausgestellten Teppiche sind das Ergebnis des gemeinsamen Forschungsprojekts „Weaving Memories“ von Tahereh Aboofazeli (Universität zu Köln) und Arjang Omrani (Ghent Universität), das Kunstweber*innen aus der Region Nord-Khorasan im Iran eine Plattform bietet, ihre Geschichten zu erzählen. Nord-Khorasan hat eine lange Tradition der Teppich- und Kelimweberei. Zehn Kunstweber*innen, sogenannte Artist Weavers, aus dieser Region haben am Projekt „Weaving Memories“ teilgenommen. Davon sind vier Artist Weavers mit eigenen Teppichen an der Ausstellung in Siegen beteiligt: Masoumeh Zolfaghari Asieh Davari Saheb Jamal Rahimi Taqan Beik Barzin Zohreh Parvin. Zoleikha Davari unterstützt mit zusätzlich stabilisierenden Webarbeiten.
Besucher:innen sind eingeladen, mehr über das Leben und Handwerk des Teppichwebens und seine globalen und lokalen Zusammenhänge zu erfahren.
Jedes Wochenende: Teppich-Café mit kostenlosem Gebäck, Kaffee & Tee.
Ort POOOL Kunstraum der Gruppe 3/55 e.V. Löhrstr. 3, Siegen
Die Ausstellung wird kuratiert von Tahereh Aboofazeli (Universität zu Köln) und Arjang Omrani in Kooperation mit dem DFG-geförderten Sonderforschungsbereich 1187 „Medien der Kooperation“ an der Universität Siegen.
Knowledge, transfer and partners in research and public engagement
What is the role of Researchers in local, regional and national innovation ecosystems? Our training series discusses new ways and methods to engage with stakeholder and reflect on the impact our research might have. All parts will be lead by city2science.
Openness, transparency and the ability to communicate with diverse audiences inside and outside academia are key competences in 21st century research and innovation. Transferrable skills in the areas of science communication and public engagement are increasingly relevant for academic and non-academic career paths, as well as for the acquisition of national and international funding. The interdisciplinary and interactive training series invites researchers to gain practical skills in science communication and public engagement. The course will empower researchers via a mix of input, reflections and practical sessions. A major goal of the training will be to enable participants to develop a communication plan related to (their individual) research topics and to communicate their key messages to diverse audiences in a clear and effective way.
Part #1: Start the Dialogue, Open Up Science! – Introduction to Science Communication and Public Engagement
Current developments in science communication and public engagement
Key concepts in science communication
Identification of potential target groups and stakeholder
Reflecting roles and responsibilities of researchers in science communication
Clarification of individual needs in science communication
Part #2: Open Science and Open Innovation in Science Communication
Open Science and Open Innovation as a collaborative approach to research and development
Development of external collaborations and broader networks of stakeholders, including other researchers, industry experts, customers, and multiple publics outside academia
Integration of open innovation practices into own research processes
How to approach new and relevant stakeholders and how to engage in open innovation processes
Discussing benefits and challenges associated with Open Science and Open Innovation
Discovering the innovation potential of your own research
Part #3: Communication Strategies and Pathways to Impact
How to plan strategic communication and engagement activities related to (individual) research topics
Develop skills and get to know concrete tools for clearly communicating research to target audiences and potential stakeholders
Introduction to “Challenge- and Impact-Driven” research and communication
Measures to maximize impact: Communication, dissemination and exploitation strategies
Using different communication tools with a focus on Social Media, e.g. how to create a research(er’s) profile on Social Media
Part #4: Stakeholder Engagement and Engagement Formats
Basic understandings of research with and for society
From information to collaboration: Ways to engage multiple publics with research
Develop concepts and initial strategies for research projects
Learn how to plan strategic communication and engagement activities related to research
Concrete tools to clearly communicate research results to the respective target groups and potential stakeholders
Innovative approaches and formats for science communication including ideas for creative event formats
About city2science
city2science supports strategic alliances between city and campus and develops innovative formats of science communication.
city2science offers individual consulting services for universities and research institutions as well as cities, municipalities and regions, including consulting and application development, especially in European funding programs
city2science has internationally recognized expertise in the theory and practice of science communication and public engagement. Based on many years of experience in theoretical reflection as well as in the practical implementation of innovative strategies and formats of science communication, city2science offers a comprehensive range of services in this permanently evolving future field.
Wir freuen uns, unser kommendes Sommerprogramm ankündigen zu können, das Folgendes umfasst
mehrere Workshops und Konferenzen, darunter die RESAW 2025-Konferenz „The Datafied Web“, die gleichzeitig die SFB Jahrestagung ist,
die Ringvorlesung „Unstitching Datafication“, und
drei MGK Masterclasses (Workshop [Medien] Praxistheorie),
das MGK Writing Retreat und Forschungskolloquium,
und eine Summer School.
Die aktuelle Ausgabe des Forschungsforums widmet sich der Wissenschaftskommunikation und öffentlichem Engagement mit Workshops zu Open Science, Kommunikationsstrategien und Stakeholder Engagement.
Es erwarten uns anregende Vorträge und spannende Diskussionen. Wir sehen uns in Siegen oder online!
Zahlreiche Hochschulen und Forschungsinstitutionen verkünden gemeinschaftlich, ihre Aktivitäten auf der Plattform X einzustellen. Die Universität Siegen schließt sich der Aktion an. Auch der SFB folgt dem Aufruf und friert seinen Account auf der Plattform X ein.
Der SFB bleibt auf seinen anderen Plattformen aktiv – Follow us!
Zusammenfassung
Für die dritte Förderphase soll der SFB „Medien der Kooperation“ um das Modul Öffentlichkeitsarbeit ergänzt werden, um nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten systematisch in den Forschungsprozess und die Forschungskommunikation einzubinden. Das erklärte Ziel des SFB, digitale Grundlagenforschung zu betreiben und die kooperative Verfasstheit von datenintensiven und sensorischen Medien zu untersuchen, bildet die Grundlage, um Entwicklungen im Bereich digitale Medien und Technologien einzuordnen und zu gestalten. Dafür entwickelt der SFB ein Konzept der Öffentlichkeitsarbeit, das diese nicht als klassische Wissenschaftskommunikation im Sinne eines Outreach einer spezialisierten Teilöffentlichkeit ‚Wissenschaft‘ versteht, sondern als Wissenschaft in Kooperation mit verschiedenen Öffentlichkeiten.
Zentrale Anhaltspunkte für die Arbeit mit Öffentlichkeiten bilden die Kontroversen und Issues, die quer durch verschiedene Teilprojekte beforscht werden, und die spezifischen Öffentlichkeiten, die an ihren Aushandlungsprozessen beteiligt sind und sie kooperativ mit herstellen. Dabei spielt nicht nur die Aushandlung von Kontroversen in digitalen Medien eine Rolle, sondern auch die Kontroversen und Krisen der Medien selbst. Diese kooperative und wechselseitige Verzahnung von Kontroversen, Öffentlichkeiten und Medienforschung gilt es, sichtbar zu machen und gezielt in die Öffentlichkeitsarbeit einzubinden. Dem vorgeschaltet ist ein Verständnis für „gestaffelte Öffentlichkeiten“ (Zillinger 2017), das zwischen breiten, spezialisierten und kritischen Öffentlichkeiten differenziert. Indem breite Öffentlichkeiten für Kontroversen interessiert, spezialisierte Öffentlichkeiten kooperativ in das Forschungsdesign eingebunden und quer zu diesen kritische Öffentlichkeiten zu kontroversen Themen hergestellt werden, adressiert und informiert Ö über bestehende Issues mit Blick auf die in den Teilprojekten stattfindende Forschung.
Das Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit wird die Prozesse und Formen der kollaborativen Wissensproduktion im Sinne einer Öffnung wissenschaftlicher Praxis koordinieren, kontinuierlich reflektieren und kommunizieren. Die Ergebnisse kooperativen Forschens und Gestaltens werden über Kurzpublikationen (z. B. Blogbeiträge, Zeitungsartikel, SFB Working Paper, graphicrecordings), wissenschaftliche Beiträge, einem SFB Toolkit und einem Konzeptpapier für kooperatives Forschen und Gestalten sowohl an den SFB und die Universität Siegen als auch die jeweiligen Anspruchsgruppen und Öffentlichkeiten zurückgeführt. Die Maßnahmen verfolgen das Ziel, kooperativ Öffentlichkeit herzustellen, die in enger Verzahnung mit den gestaffelten Öffentlichkeiten des SFBs kritische und gestaltende Impulse setzt.