„Das Teilprojekt zur Öffentlichkeitsarbeit bindet nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten in den Forschungsprozess und die Forschungskommunikation ein. Im Zentrum der Öffentlichkeitsarbeit stehen die Kontroversen und Issues, die quer durch die Teilprojekte beforscht werden.“
Wir freuen uns, unser kommendes Sommerprogramm ankündigen zu können, das Folgendes umfasst
mehrere Workshops und Konferenzen, darunter die RESAW 2025-Konferenz „The Datafied Web“, die gleichzeitig die SFB Jahrestagung ist,
die Ringvorlesung „Unstitching Datafication“, und
drei MGK Masterclasses (Workshop [Medien] Praxistheorie),
das MGK Writing Retreat und Forschungskolloquium,
und eine Summer School.
Die aktuelle Ausgabe des Forschungsforums widmet sich der Wissenschaftskommunikation und öffentlichem Engagement mit Workshops zu Open Science, Kommunikationsstrategien und Stakeholder Engagement.
Es erwarten uns anregende Vorträge und spannende Diskussionen. Wir sehen uns in Siegen oder online!
Zahlreiche Hochschulen und Forschungsinstitutionen verkünden gemeinschaftlich, ihre Aktivitäten auf der Plattform X einzustellen. Die Universität Siegen schließt sich der Aktion an. Auch der SFB folgt dem Aufruf und friert seinen Account auf der Plattform X ein.
Mit einem interaktiven Stand bot der SFB 1187 bei der „Offenen Uni“ der Universität Siegen am 8. Juni Besucher*innen aller Altersgruppen spannende Einblicke in die alltägliche Welt der digitalen Medien und die Möglichkeit den eigenen digitalen Alltag zu reflektieren.
Am Samstag, den 8. Juni 2024, verwandelte sich der Schlossplatz des Unteren Schlosses in Siegen in ein lebendiges Forschungslabor. Im Rahmen der jährlichen „Offenen Uni“ boten über 50 Stände und Mitmach-Stationen Einblicke in verschiedene Aspekte des Universitätslebens. Dabei präsentierte auch der DFG-Sonderforschungsbereich 1187 Medien der Kooperation einen faszinierenden Einblick in unsere digitale Gegenwart. Besucher*innen aller Altersgruppen erkundeten den SFB-Stand, um ihre eigenen Erfahrungen mit smarten Geräten zu teilen und mehr über die Forschung zu erfahren, die unser digitales Zusammenleben untersucht.
Herzstück des SFB-Standes war eine 12m Zeltwand, die sich im Laufe des Tages in eine bunte Landkarte unserer digitalisierten Welt verwandelte. Auf einem illustrierten Stadt- und Wohnungsplan markierten die Besucher*innen mit Klebezetteln, wo und wie sie im Alltag smarte Geräte nutzen. Von Kindern, die von Tablets im Kindergarten berichteten, über Studierende, die ihre Lieblingsapps vorstellten, bis hin zu Rentner*innen, die ihre Erfahrungen mit digitalen Assistenzanwendungen teilten – die Vielfalt der Beiträge spiegelte die Allgegenwärtigkeit digitaler Technologien in unserem Leben wider. Die Forschenden des SFB nutzten diese Gelegenheit, um mit den Besucher*innen ins Gespräch zu kommen und neue Perspektiven für ihre Arbeit zu gewinnen.
Der große Zuspruch am Stand des SFB 1187 verdeutlichte das wachsende öffentliche Interesse an der Erforschung unserer digitalisierten Gesellschaft. Seit 2016 forschen die Wissenschaftler*innen am SFB zu digitalen, datenintensiven Medien. Sie untersuchen, wie digitale Technologien unseren Alltag prägen und Menschen diese gemeinsam gestalten und nutzen. Im Zentrum der Arbeit des SFB stehen aktuell Sensortechnologien und künstliche Intelligenz und die Frage, welchen Einfluss diese auf unser tägliches Leben und Arbeiten haben. Bei Veranstaltungen wie der „Offenen Uni“ zielt der SFB darauf ab, seine Forschung im direkten Austausch mit der Öffentlichkeit lebensnah zu gestalten und gleichzeitig das Bewusstsein für die Bedeutung digitaler Medien in unserer Gesellschaft zu schärfen.
Die Skalierungsleistung von Sensormedien steht im Zentrum der 3. Förderphase (2024-2027) des SFB 1187 Medien der Kooperation. Das Forschungsprogramm des SFB umfasst das gesamte Spektrum dieser Skalierungsleistung – von der Ebene des Körpers und der Mikrointeraktion bis hin zu verteilten Situationen von Sensordaten, transnationaler Überwachung und globalen Dateninfrastrukturen.
Mit „Scales of Cooperation“ diskutiert der SFB das skalenübergreifende Kooperationsverständnis ausgehend von mikro-situativen Kooperationspraktiken bin zur Kooperation transnationaler Infrastrukturen mit ihren Daten und Datenpraktiken. Ziel ist die Entwicklung einer Medientheorie dieser kooperativ verfassten Skalierungsleistung, die 2027 zu einer Abschlusstagung und -publikation des SFB führen soll.
Dazu startet der SFB im Sommersemester 2004 mit einer Veranstaltungsreihe zu „Scales of Sovereignty“, die unterschiedliche Skalierungen des Souveränitätsanspruchs verschiedener Akteure von der lokalen bis zur globalen Ebene untersucht – ausgehend von individuellen medialen Situationen bis hin zur politisch-regulatorischen Ebene der Europäischen Union und darüber hinaus.
Vortragsreihe „Scales of Sovereignity“ – Sommersemester 2024
The Semi-Souvereign Fifth Estate 12.06.24 | 4.15-5.45 PM | Hybrid Vortrag von Prof. Dr. William Dutton (Michigan State University)
Regulating Sovereignty in Cyberspace 29.05.24 26.06.24 (neuer Termin) | 4.15-5.45 PM | Hybrid Vortrag von Prof. Dr. Yik Chan Chin (Beijing Normal University)
Alle Veranstaltungen finden hybrid (vor Ort und via Webex) statt.
Für die dritte Förderphase soll der SFB „Medien der Kooperation“ um das Modul Öffentlichkeitsarbeit ergänzt werden, um nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeiten systematisch in den Forschungsprozess und die Forschungskommunikation einzubinden. Das erklärte Ziel des SFB, digitale Grundlagenforschung zu betreiben und die kooperative Verfasstheit von datenintensiven und sensorischen Medien zu untersuchen, bildet die Grundlage, um Entwicklungen im Bereich digitale Medien und Technologien einzuordnen und zu gestalten. Dafür entwickelt der SFB ein Konzept der Öffentlichkeitsarbeit, das diese nicht als klassische Wissenschaftskommunikation im Sinne eines Outreach einer spezialisierten Teilöffentlichkeit ‚Wissenschaft‘ versteht, sondern als Wissenschaft in Kooperation mit verschiedenen Öffentlichkeiten.
Zentrale Anhaltspunkte für die Arbeit mit Öffentlichkeiten bilden die Kontroversen und Issues, die quer durch verschiedene Teilprojekte beforscht werden, und die spezifischen Öffentlichkeiten, die an ihren Aushandlungsprozessen beteiligt sind und sie kooperativ mit herstellen. Dabei spielt nicht nur die Aushandlung von Kontroversen in digitalen Medien eine Rolle, sondern auch die Kontroversen und Krisen der Medien selbst. Diese kooperative und wechselseitige Verzahnung von Kontroversen, Öffentlichkeiten und Medienforschung gilt es, sichtbar zu machen und gezielt in die Öffentlichkeitsarbeit einzubinden. Dem vorgeschaltet ist ein Verständnis für „gestaffelte Öffentlichkeiten“ (Zillinger 2017), das zwischen breiten, spezialisierten und kritischen Öffentlichkeiten differenziert. Indem breite Öffentlichkeiten für Kontroversen interessiert, spezialisierte Öffentlichkeiten kooperativ in das Forschungsdesign eingebunden und quer zu diesen kritische Öffentlichkeiten zu kontroversen Themen hergestellt werden, adressiert und informiert Ö über bestehende Issues mit Blick auf die in den Teilprojekten stattfindende Forschung.
Das Teilprojekt Öffentlichkeitsarbeit wird die Prozesse und Formen der kollaborativen Wissensproduktion im Sinne einer Öffnung wissenschaftlicher Praxis koordinieren, kontinuierlich reflektieren und kommunizieren. Die Ergebnisse kooperativen Forschens und Gestaltens werden über Kurzpublikationen (z. B. Blogbeiträge, Zeitungsartikel, SFB Working Paper, graphicrecordings), wissenschaftliche Beiträge, einem SFB Toolkit und einem Konzeptpapier für kooperatives Forschen und Gestalten sowohl an den SFB und die Universität Siegen als auch die jeweiligen Anspruchsgruppen und Öffentlichkeiten zurückgeführt. Die Maßnahmen verfolgen das Ziel, kooperativ Öffentlichkeit herzustellen, die in enger Verzahnung mit den gestaffelten Öffentlichkeiten des SFBs kritische und gestaltende Impulse setzt.