Neuerscheinung: Medium, Medium: Elemente einer Anthropologie
Zum vortechnologischen Medienbegriff
von Erhard Schüttpelz (Universität Siegen/SFB)
Wenn wir schon immer in einer Mediengesellschaft leben, was sind Medien dann wirklich? Erhard Schüttpelz geht dieser Frage in seinem neu erschienenen Buch Medium, Medium nach.
Über das Buch
Der Begriff des Mediums fällt heutzutage oft im Zusammenhang mit Technologie, dabei gibt es Medien schon länger in anderer vermittelnder Rolle zwischen Menschen und Nicht-Menschen. Schüttpelz verschiebt mit dieser Studie die Perspektive der Medienwissenschaften und stellt sich der Frage, was Medien überhaupt sind.
Verlagstext:
Wer an Medien denkt, hat meist ihre Ausformung in technischen Apparaten vor Augen, vom ersten Telegrafen bis zu den heutigen Kommunikations- und Speichermedien. Dabei gerät außer Acht, dass dem Begriff des Mediums auch eine schon vor der Technologie existierende Bedeutung zukommt, in der es jene bezeichnet, die zwischen Himmel und Erde, zwischen Lebenden und Toten, zwischen An- und Abwesenden vermitteln können. Wenn sich Medialität über Jahrtausende als Praxis fassen lässt, die Menschen und Nicht-Menschen verbindet, findet in der Moderne ein Bruch statt: Medien fallen mit Technologie in eins, und aus einer vielfältigen Fremdheit der Medien wird ein Wechselspiel von Prothese und Fernbedienung.
In seiner bahnbrechenden Studie verschiebt Erhard Schüttpelz die Perspektive der Medienwissenschaften: von der Waffe zum Behältnis, von der Schrift zur Sprache, von der Magie zum Ritual. Und er stellt die Frage, was Medien tatsächlich sind, wenn wir immer schon in Mediengesellschaften gelebt haben.
Über den Autor
Erhard Schüttpelz ist nach dem Studium der Germanistik, Anglistik, Ethnologie in Hannover, Exeter und Bonn und Forschungstätigkeiten in Oxford, Köln, New York, Konstanz und Wien seit 2005 Professor für Medientheorie an der Universität Siegen. Am SFB leitet er aktuell das Teilprojekt P02 „Medien der Praxeologie II: Anthropologie der Kooperation: Skill, Deixis, Wechselwirkung“.