SFB 1187 ›Medien der Kooperation‹ an der Universität Siegen

Lesenswert: Hannah Schmedes „–1.153 Characters. Towards A Queerfeminist Infrastructural Critique of Wikipedia“

„–1.153 Characters. Towards A Queerfeminist Infrastructural Critique of Wikipedia“

Hannah Schmedes (Ruhr-Universität Bochum)

 

Im Juni 2024 hat unser SFB-Mitglied Hannah Schmedes (B09) in der Zeitschrift FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur 74 (2024) einen lesenswerten Artikel veröffentlicht mit dem Titel „–1.153 Characters. Towards A Queerfeminist Infrastructural Critique of Wikipedia“, in dem sie die versteckten Vorurteile, Machtdynamiken und Ungleichheiten innerhalb der Infrastruktur von Wikipedia untersucht.

 

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Über den Beitrag
Dieser Beitrag untersucht die versteckten Vorurteile, Machtdynamiken und Ungleichheiten innerhalb des infrastrukturellen Rahmens von Wikipedia. Aufbauend auf den Arbeiten von queerfeministischen Wissenschaftlerinnen wie Susan Leigh Star, Leslie Kern und Eve Sedgwick wird aufgedeckt, wie die infrastrukturellen Unklarheiten von Wikipedia systemische Vorurteile aufrechterhalten. Stars Forschungen zur Infrastruktur werden genutzt, um die versteckte Arbeit und die Abhängigkeiten zu analysieren, die die Wissensproduktion von Wikipedia aufrechterhalten. Der Artikel gipfelt in einer Diskussion der epistemologischen Möglichkeiten, die sich aus einer feministischen Infrastrukturkritik an Wikipedia ergeben, und hebt das Potenzial reparativer Medienpraktiken hervor, nicht nur die Enzyklopädie selbst, sondern auch umfassendere epistemologische Narrative und Perspektiven neu zu gestalten. Sie stützt sich insbesondere auf die künstlerischen Praktiken des queerfeministischen Kollektivs Feel Tank Chicago, das eine Sammlung unfertiger Definitionen, ein polyphones Tool Kit, geschaffen hat, das die epistemologischen Grenzen herkömmlicher enzyklopädischer Projekte sprengt.

 

 

 

Über die Autorin

Hannah Schmedes ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin und promoviert am Institut für Medienwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Sie ist Mitarbeiterin des Teilprojekt „B09 – Fahrradmedien: Kooperative Medien der Mobilität“ im DFG-geförderten SFB 1187 „Medien der Kooperation“

Über die Zeitschrift

FKW // Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur analysiert visuelle Repräsentationen und Diskurse in ihrer gesellschaftlichen und geschlechterpolitischen Bedeutung. So verbindet FKW kunst- und kulturtheoretische, bild- und medienwissenschaftliche, genderspezifische, politische und methodische Fragestellungen zu einer kritischen Kulturgeschichte des Visuellen. Fragen nach Konstruktionen im Feld der visuellen Kultur, nach Ein- und Ausschlussmechanismen, symptomatischen Subjektentwürfen wie unreflektierten Objektivierungen stehen im Vordergrund des repräsentationskritischen Interesses. Aus einer Perspektive heraus, die Wissen und Verstehen als dynamische, immer auch in Veränderung befindliche Prozesse begreift, sieht sich FKW als eine Plattform für konstruktive Auseinandersetzung und Diskussion, die dazu Denkanstöße geben und Wege des Umdenkens kritisch begleiten will.