SFB 1187 ›Medien der Kooperation‹ an der Universität Siegen

Neues SFB Working Paper: “In den USA ist in alltäglichen Interaktionen ein stillschweigender Rassismus institutionalisiert. Und anderswo?“

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Die neue Publikation der Working Paper Serie (Nr. 22, Juli 2022) „In den USA ist in alltäglichen Interaktionen ein stillschweigender Rassismus institutionalisiert. Und anderswo?“ von Anne Warfield Rawls und Waverly Duck setzt sich eingehend mit der Frage auseinander, wie Menschen in der Begegnung mit anderen kontinuierlich und unbewusst auf eine Reihe von Erwartungen zurückgreifen, die unser Handeln bestimmen und anleiten. Da diese Erwartungen und Voreinstellungen durch einen über Jahrhunderte gewachsenen systemischen Rassismus geprägt sind, sehen wir uns permanent dazu veranlasst, auf der Grundlage rassistischer Vorurteile zu agieren, die unser gesamtes Handeln beeinflussen können: von der Art, wir wir unsere Nachbarn begrüßen, bis hin etwa zur Frage, ob wir einen zweiten Blick auf einen bestimmten Lebenslauf werfen.

Das Working Paper ist eine Zusammenfassung des 2020 erschienen Buches Tacit Racism der Autor*innen und zugleich die deutsche Übersetzung ihres Auftaktbeitrags für die gleichnamige Debatte in der Zeitschrift für Kulturwissenschaften 2/2021. Bei dem „stillschweigenden Rassismus“, so die These der Autor*innen, handelt es sich um eine der sich am schnellsten ausbreitenden und gefährlichsten Bedrohungen für die Zukunft der Demokratie. Sie gehen davon aus, dass die US-amerikanische Entwicklung eines binären kategorialen Schemas, das sich an der strikten Opposition von Schwarz und Weiß orientiert, in gewisser Weise singulär ist, jedoch die US-amerikanische Praxis und Konstruktion von race in die ganze Welt exportiert wurde. Dadurch verschärfte sich auch in anderen Gesellschaften die tiefe Verankerung eines „stillschweigenden Rassismus“.

Anne Warfield Rawls ist Professorin für Soziologie an der Bentley University, Professorin für Sozioinformatik an der Universität Siegen und Direktorin des Garfinkel-Archivs. Sie leitet am SFB das Teilprojekts P01 „Medien der Praxelogie I: Die „Discovery Procedures“ der Science and Technology Studies“. Waverly Duck ist Stadtsoziologe und außerordentlicher Professor für Soziologie an der Universität von Pittsburgh.

Die Publikation „In den USA ist in alltäglichen Interaktionen ein stilschweigender Rassismus institutionalisiert. Und anderswo?“ wird im Rahmen der Working Paper Series des SFB 1187 „Medien der Kooperation“ veröffentlicht. Die Working Paper Series versammelt aktuelle Beiträge aus dem Umfeld der inter- und transdisziplinären Medienforschung und bietet die Möglichkeit einer schnellen Veröffentlichung und ersten Verbreitung von am SFB laufenden oder ihm nahestehenden Forschungsarbeiten. Ziel der Reihe ist es, die SFB-Forschung einer breiteren Forschungsgemeinschaft zugänglich zu machen. Alle Working Papers sind über die Website zugänglich oder können in gedruckter Form bei karina.kirsten[æt]uni-siegen.de bestellt werden.