SFB 1187 ›Medien der Kooperation‹ an der Universität Siegen
Workshop “(Medien-) Historische Forschung im Lockdown: Arbeitsweisen und Methoden in der Pandemie und danach” der Teilprojekte A01 und A02
Thursday, 18 February 2021

Die ‚Corona-Pandemie‘ hat fundamentale Auswirkungen auf die (medien)historische Forschung. Archive wurden geschlossen oder der Zugang zu Archivalien stark eingeschränkt, Zeitzeug*inneninterviews konnten angesichts von Kontaktsperren nicht mehr oder nur noch sehr beschränkt stattfinden oder mussten – mit allen damit verbundenen methodischen Herausforderungen – ins Digitale abwandern. Das Gleiche gilt für Museen mitsamt ihren Forschungseinrichtungen, die (zumindest vorübergehend) geschlossen oder restriktiven Besuchseinschränkungen unterworfen wurden.

Damit hat die ‚Corona-Pandemie‘ den Druck auf Einzelforscher*innen, Archive, Museen und Universitäten erhöht, sich konsequent auf digitale Forschungs- und Recherchemethoden einzulassen. Ansätze einer digital arbeitenden Geschichtswissenschaft, die teilweise jahrzehntealt sind, wurden mit Nachdruck ausgebaut und intensiviert.

Sosehr die ‚Corona-Pandemie‘ den Erfolg von laufenden Forschungsprojekten und Qualifikationsarbeiten bedroht, sosehr kann sie daher auch als Chance und wirkmächtiger Katalysator hin zu einer (teil-) digitalen medien- und geschichtswissenschaftlichen Zukunft verstanden werden.

Wie die medienhistorische und geschichtswissenschaftliche Forschung und die Präsentation ihrer Ergebnisse zukünftig aussehen werden, lässt sich zum momentanen Zeitpunkt freilich erst erahnen. Archive, Museen und Bibliotheken haben auf die Herausforderungen bislang ganz unterschiedlich reagiert, das Gleiche gilt für (medien-) historische Forschungsprojekte und Historiker. Angesichts der permanent schwankenden Bedingungen konnte eine Evaluation der einzelnen Reaktionen bislang kaum stattfinden. Sicher scheint derzeit nur vorhersagbar, dass es ein simples ‚zurück‘ in eine ‚Vor-Corona-Zeit‘ nicht geben wird.

Wie aber wird die Zukunft der historischen Forschung aussehen? Welche positiven wie negativen Erfahrungen mit digitalen Recherche-, Interview- und Präsentationsmöglichkeiten haben historisch arbeitende Wissenschaftler*innen und Institutionen unter Pandemiebedingungen gemacht? Wie sahen die individuellen Anpassungsstrategien an eine derartig unvorhersehbare Transformation der Arbeitsbedingungen aus? Wie vermeiden wir einen corona gap in der historiografischen Arbeit?

Über solche Fragen wollen wir uns auf einen (digital vernetzten) Workshop offen austauschen. Insbesondere soll es darum gehen, Forschende, Archivare, Museumsangestellte etc. in ein ‚digitales Plenum‘ zu bringen, um aus unterschiedlichen Perspektiven in einen Erfahrungsaustausch einzusteigen.

Es soll eben darum gehen, voneinander und miteinander zu lernen – für die momentane Situation genauso wie für die (medien-) historische Arbeit der Zukunft.

 

Zeitplan: (18.2.)

10.00 – 11.00 Uhr Themenschwerpunkt Archiv

Diskutant: Michael Hollmann (Präsident des Bundesarchivs)

11.30 – 12.30 Uhr Themenschwerpunkt Museum

Diskutant: Helmuth Trischler (Leitung Bereich Forschung Deutsches Museum München)

14.00 – 16.00 Uhr Themenschwerpunkt Zeitzeug*innen (auf Englisch)

Diskutant*innen:

Sebastian Gießmann (Universität Siegen)

Thomas Haigh (Universität Wisconsin)

Andrea Ploder (Universität Konstanz)

Valerié Schafer (Universität Luxemburg),

 

Es wird um Anmeldung per E-Mail an matthias.roehr@uni-siegen.de gebeten. Bitte geben sie auch an, ob Ihre Kontaktdaten (Name, ggf. Institution, E-Mailadresse) mit den anderen Teilnehmern geteilt werden darf.

Einige Tage vor der Veranstaltung wird ein Link zu dem Zoom-Raum sowie eine Teilnehmer*innenliste verschickt.