B07 - Medienpraktiken und Urheberrecht – Soziale und juristische Rahmenbedingungen kooperativen und derivativen Werkschaffens im Netz
Beendet nach Phase I.
Teilprojektleiter*innen:
Mitarbeiter*innen:
Dr. Wolfgang Reißmann (beurlaubt bis 30.09.2019)
Dr. Jörg-Uwe Nieland (assoziiert)
Sibel Kocatepe (assoziiert)
Svenja Kaiser (assoziiert)
Die Digitalisierung fordert das Urheberrecht in vielerlei Hinsicht heraus. Insbesondere die gestiegene Bedeutung kooperativen und derivativen (nutzergenerierten) Werkschaffens und Veröffentlichens in digitalen Öffentlichkeiten bringt anerkannte urheberrechtliche Grundsätze ins Wanken und führt zunehmend zu einer Legitimationskrise dieses Rechts.
Vor diesem Hintergrund fragt das Teilprojekt danach, welche Ziele ein modernes, die aktuellen Schaffensrealitäten abbildendes Urheberrecht verfolgen sollte und wie ein Urheberrechtssystem des 21. Jahrhunderts konkret ausgestaltet werden muss. Hierzu – so die Arbeitshypothese – müssen Rechtsetzung und Rechtsgestaltung als Wechselwirkungen zwischen Recht, Gesellschaft und Medienpraxis stärker in den Blick genommen werden. Unter Einbeziehung rechtsvergleichender Studien werden im Teilprojekt sowohl normative rechtspolitische Fragen aufgeworfen als auch die Bedingungen des Werkschaffens mit und in digitalen Medien (real-) wissenschaftlich und praxeologisch untersucht. Exemplarisch werden dazu Praktiken des kooperativen und derivativen Werkschaffens sowie des Veröffentlichens in Fan Fiction-Communities in den Blick genommen. Methodisch kombiniert das Teilprojekt eine systematische rechtswissenschaftliche sowie rechtssoziologische Bestandsaufnahme mit einer Interview- sowie einer on- und offline-ethnografischen Beobachtungsstudie.